10.6.2018 getippt anhand eines langen Artikels in der "Zeit".
> Während der Traumphase löst das Gehirn die Ereignisse des Tages von den damit
verbundenen Emotionen (die eben dem Gehirn melden, wo ein bestimmtes
Tagesereignis vorläufig als wichtig einsortiert wurde - Emotionen melden
für die Person Relevantes nach instinktiver, nach vor-intellektueller
Einschätzung):
Matthew Alker spricht von "redressing": (negative) Erlebnisse werden noch einmal
in einem anderen chemischen (?!) Hirnzustand aufgegriffen und durchlaufen.
Allan Hobson: Im Traum legen wir das Fundament für unser Wachbewusstsein, indem
wir uns durch eine selbst konstruierte virtuelle Welt bewegen, inklusive der
grundlegenden Funktionen unseres Bewusstseins, unserer Wahrnehmung und Gefühle.
"Protobewusstsein" nennt Hobson diesen Zustand.
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... naja: Es ist dann eigentlich nur das "Lernenwollen" und "Signale von außen -
bis hin zu Körpersignalen - aufnehmen" ausgeschaltet. Im Traum schaltet das
Gehirn die Außensignale erheblich ab - bis auf Notmeldungen - und arbeitet mit
Innensignalen. Die kommen von den Tagesresten, soweit diese mit Emotionen
behaftet gespeichert wurden (und ohne Emotion wird nicht gespeichert - also
soweit sie überhaupt ins "Tages-Wach-Gedächtnis" gelangten und nicht nur ins
kurzlebigere Gedächtnisspeicher).
Ausgeschaltet sind: abstraktes Denken, Selbstreflexion, Einsichts- und
Urteilsvermögen (naja, das sind schon gehirn-interne Leistungen... ich glaube,
das ist "Vorderhirn" - ja: "Der präfrontale Cortex - ein Bereich des
Frontallappens und Teil des Großhirns - zeigt im Traumschlaf auffallend wenig
Aktivität").
Im Traum werden wie mit einem Weltsimulator (etwas bombastischer Begriff) unsere
überlebenswichtigen Instinkte geübt ("Instinkt-Algorithmen in situationsbezogenes Handeln übersetzt" wäre richtiger).
Traumfiguren haben fast nie ein klar erkennbares Gesicht (wo doch die
Gesichtserkennung eine unserer Höchstleistungen ist - aber eben im Cortex fest
so angelegt).
Im Traum stellen wir unsere kognitiven Fähigkeiten (zu enger Begriff - unser
Rezipieren und Agieren) auf die Reizflut der Wachwelt ein (das wird "priming"
genannt").
.... stimmt da hin gehend, dass "Das große Löschen" von Erinnerung vielleicht
AUCH passiert - dergestalt, dass das, was im Traum sich - trotz anfänglicher
emotionaler Meldung - nicht zu melden schafft, versinkt und versickert.
Träume organisieren unsere Datenverarbeitung, soweit sie durch Dazulernen
funktioniert, so, dass wir das Wachsein lebenslang bewältigen, ohne wahnsinnig
zu werden. Also sie sind bei Lebewesen mit hohem Lernanteil (Säugetiere, Vögel
und vielleicht Tintenfische) die reflexhaft funktionierenden, pragmatisch
vorgehenden und wirkenden Organisatoren des Lernens, Zuordnens und
Datenspeicherns.
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