Kunst als
Wechselwirkung. Kunst als Anregung: Die "Traumpflanze" wird bunt.
Ein Raum im Rathaus Honau, der als Treffpunkt der
Gemeinde und nicht als Ausstellungsraum geplant ist: Diese Herausforderung
nehme ich im Juli 2022 mit Vergnügen für meine Kunstausstellung an. In der
Mitte des Raumes: Drei aneinander gestellte Tische mit einem Riesendruck
der "Traumpflanze", 1,61 x 2,60 m. Darauf verstreut: Wachsmalstifte. Das
ist mein "interaktives Zentrum".
Im Prinzip könnte so etwas auch ein Kindergarten
organisieren (wenn er den megabyte-großen Scan für ein solches
Riesen-Wimmelbild anzufertigen schafft). Aber im Einzelnen ist die zum
Ausmalen angebotene "Traumpflanze" deutlich verrückter, als es auf Kinder
bezogene Wimmelbilder sind: Eine künstlerische Einmaligkeit, die eben auch
Kinder anspricht, aber im Ergebnis alle Besucher lockte.
Eine eigene Homepage bekam der in
dieser Ausstellung geöffnete Traumkoffer
Und der Bericht über die
Ausstellung setzt sich hier
fort.
Im Foto oben befinden wir uns im dritten
Ausstellungstag im Rathaus Honau, Sonntag der 10.7.2022. Denn die
vollständig bemalte "Traumpflanze" hängt bereits an der Wand.
In wildem Schwung hatten die Besucher bis Samstag abend
21 h jedes Bild-Element bunt gemalt und auch die weißen Ränder des Druckes
mit Bildmotiven geschmückt. Feierlich hängten wir zum Ende des
Ausstellungstages 9.7.2022 das Gemeinschaftswerk auf und machten ein
Souvenirfoto.
Unten kommt der einzige Film, den ich von der Malaktion
in einer ruhigen Minute im sonstigen Trubel zu drehen versuchte. Auch da
erhielt ich nach wenigen Sekunden Besuch, ließ aber die Kamera
weiterlaufen.
Auf eine Wand im Raum wird mein
Film vom neunten
Zeichentag der "Traumpflanze" geworfen. Das Kind im Film unten - und
auch ansonsten viele Kinder - pendeln zwischen Zuschauen beim Film, wie
der Künstler zeichnet, und ihrem eigenen Malen. Sie finden im Film die
Motive, mit denen sie sich gerade befassen.
Kind: Alles selber gemalt?
Chris: Ja. Über ein halbes Jahr hinweg, während Corona war. Ich durfte ja
nicht raus. Da habe ich mich hingestellt und ein Riesenbild gemalt und die
ganze Malerei auch gefilmt. Es gibt jetzt zwölf Stunden Film, die zeigen,
wie ich über ein halbes Jahr hinweg dieses Ding hier male.
Mutter: Und was machen Sie sonst?
Chris: Also ich verdiene mein Geld nicht als Künstler, sondern in der
Erwachsenenbildung, mit Biologie und Chemie. Im Katalog bin ich auch
derjenige, der nicht irgendwie sagt, er hat Kunstgeschichte oder so
studiert. Ich habe nichts derartiges studiert, sondern ich habe Biologie
und Chemie studiert. Die Kunst hier ist Spaß, aber jetzt darf ich sogar
eine Ausstellung machen.
Kind: Ich sehe das, was du da malst, Mama. Da guck!
Mutter: Da ist der Tannenbaum...
Chris: Hoppla, seid ihr genau da, wo ich im Film auch gerade bin?