"Wir haben hier zwei Irrenhäuser. Das eine steckt
voller Akademikerinnen. Irgend welche politisch korrekte Musik läuft: Frauen
als Komponistinnen, Schwarze als Darstellerinnen, Geschlechtlich nicht eindeutige
Weiße. Jazz, manche Liedermacherinnen und Klassik. Ethno-Musik ist nur noch
zugelassen, wenn sie von Vertreterinnen der Herkunftsländer gespielt wird. In
der Bilanz kommt Musik im akademischen Irrenhaus selten zum Zuge."
Das andere Irrenhaus ist derb gestrickt.
Ballermannmusik läuft immer irgendwo. Es geht um Bumsen, Kriminelle und
schöne Frauen.
"Gibt es diese Irrenhäuser schon lange?" "Das
akademische Irrenhaus ist ziemlich neu in Deutschland, schrittweise seit
2019 gewachsen. Das Irrenhaus der Primitiven dürfte in seiner jetzigen
Fassung 2022 seit zwanzig Jahren schon Bestand haben."
"Wird es diese Irrenhäuser noch lange geben?" "Das
kann keiner voraussagen. Beide Irrenhäuser beruhen auf Trends, deren
Thematik und Stil sich unerwartet ausbreitete und deren Dauer und weiterer
Verlauf unklar ist."
Ich möchte mich nicht im akademischen Irrenhaus
aufhalten. Das Irrenhaus der Primitiven würde ich manchmal besuchen. |