pragmatisch
   

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Traumskulptur 10 von Chris Mennel:   "Lob an das Pragmatische"

"Meister, wie gelange ich zur Erleuchtung?" ist die in zahlreichen Anekdoten wiederkehrende Frage der lieben Jünger an den "Buddha". Die zweitbeste seiner vielen überlieferten Antworten (hinter der Sache mit der leeren Hand) lautet nach meiner Ansicht: "Geh Geschirr spülen".

Da sind wir bei der Milchkanne angelangt, die ich in Honau 2022 im ersten Schwung (es kann in einem späteren Objekt auch ein Hammer sein oder ein Besen) in einen klassisch hübschen, aber etwas angestoßenen Rahmen hängte.

Meinem Objekt "Lob an das Pragmatische" kommt nahe "Buddhas" Bericht von seiner Erleuchtung: "Am Anfang waren die Berge Berge und die Täler Täler. Dann nicht mehr. Jetzt sind die Berge wieder Berge und die Täler wieder Täler".

Bei den Bergen und Tälern sind wir in der Botschaft meines Objektes angelangt: Du bist gebeten, einen Großteil deines Lebens damit zu verbringen, den Boden zu bereiten, um ein wenig hoch springen zu können. Vorher krebst du auf dem Boden herum, und nachher lande da bitte wieder.

Falls du reich geboren bist und dir hundert Mal mehr Türen offen stehen als wenn du ein armer Klops bist, nützt dir das nur in Ausnahmefällen: Du musst dich auch als Reicher freischwimmen vom Bett, auf dem du liegst - im Unterschied zum Armen, der sich freikämpfen muss vom Knast, in den er geboren ist.

Meine Traumskulpturen fragen an anderer Stelle "Was soll das überhaupt, mit der Erleuchtung?" Eine hilfreiche pragmatische Frage. Hier in meiner Skulptur darf die Antwort lauten: Kümmere dich um einen guten Alltag. Wenn du dir den verschaffen konntest, und da erst, komm und frag "Meister, wie gelange ich zur Erleuchtung?"

 

Okay, irgendwelche Leser werden jetzt die Sache mit der leeren Hand wissen wollen. "Meister, wie gelange ich zur Erleuchtung?" "Lausche auf das Geräusch einer leeren Hand".