"Meister, wie gelange ich zur
Erleuchtung?" ist die in zahlreichen Anekdoten wiederkehrende Frage
der lieben Jünger an den "Buddha". Die zweitbeste seiner vielen
überlieferten Antworten (hinter der Sache mit der leeren Hand) lautet nach
meiner Ansicht: "Geh Geschirr spülen".
Da sind wir bei der Milchkanne angelangt, die ich in
Honau 2022 im ersten Schwung (es kann in einem späteren Objekt auch ein Hammer sein oder ein Besen)
in einen klassisch hübschen, aber etwas angestoßenen Rahmen hängte.
Meinem Objekt "Lob an das Pragmatische" kommt nahe
"Buddhas" Bericht von seiner Erleuchtung: "Am Anfang waren die Berge
Berge und die Täler Täler. Dann nicht mehr. Jetzt sind die Berge wieder
Berge und die Täler wieder Täler".
Bei den Bergen und Tälern sind wir in der Botschaft
meines Objektes angelangt: Du bist gebeten, einen Großteil deines Lebens
damit zu verbringen, den Boden zu bereiten, um ein wenig hoch springen zu
können. Vorher krebst du auf dem Boden herum, und nachher lande da bitte
wieder.
Falls du reich geboren bist und dir hundert Mal mehr
Türen offen stehen als wenn du ein armer Klops bist, nützt dir das nur in
Ausnahmefällen: Du musst dich auch als Reicher freischwimmen vom Bett, auf
dem du liegst - im Unterschied zum Armen, der sich freikämpfen muss vom
Knast, in den er geboren ist.
Meine Traumskulpturen fragen an anderer Stelle "Was
soll das überhaupt, mit der Erleuchtung?" Eine hilfreiche pragmatische
Frage. Hier in meiner Skulptur darf die Antwort lauten: Kümmere dich um
einen guten Alltag. Wenn du dir den verschaffen konntest, und da erst,
komm und frag "Meister, wie gelange ich zur Erleuchtung?"
Okay, irgendwelche Leser werden jetzt die Sache mit
der leeren Hand wissen wollen. "Meister, wie gelange ich zur
Erleuchtung?" "Lausche auf das Geräusch einer leeren Hand". |