Eines meiner Traum-Objekte kaufte ich
für einen 20-Euro-Schein einer Künstlerin in Honau ab. Meine künstlerische
Intervention, oder Leistung, oder mein Beitrag besteht darin, das
Plastik-Modell einer Fledermaus an das gekaufte Objekt zu heften und
dieser Kombination einen bombastischen Namen zu geben:
"Der Kokon des Ultraschallfliegers" ist das
zwanzigste Objekt, das ich in Honau anhand vorgefundener Materialien
improvisierte - in meinem Schreiben an den fiktiven "Handwerker"
liste ich nur neunzehn Objekte auf.
Die Künstlerin Henriette Lempp ließ von Besuchern in
Honau diese Objekte zerstören, in TÜV-gerechter Weise, mit einem
Schutztuch drüber und dann Hammer drauf. Die Objekte sind aus Ton und
sehen alle ungefähr gleich aus. Sie gleichen am ehesten einer Frucht.
Henriette sagte, sie habe 1300 dieser Objekte im
Lauf von drei Jahren hergestellt. Sie wolle ihren Erben diese Kästen
voller Töpferwerk nicht hinterlassen. Die Besucher sollten die Gebilde
bitte zerbröseln oder könnten sie kaufen. Ich
bleibe mal bei diesem verblüffenden Angebot "Du darfst zerstören" stehen.
Im Voraus hatte ich angenommen, man dürfe bei Henriette Ton-Objekte gegen
die Wand werfen. Aber nein, Schutztuch und Hämmerlein.
Die Sache mit der Wand behalte ich für ein
heftigeres eigenes Projekt mal im Auge:
Ein "Koffer mit Träumen, die man loswerden will" könnte von Besuchern
gefüllt werden. Das hat Ähnlichkeit mit diesen Verschenk-Kisten, die Leute
mit Haushaltswaren oder Büchern vor ihre Tür stellen. Und dann:
Herausholen aus dem Traumkoffer, zerschmettern und die zerstörten
Produkte feiern. |
Bild oben: Ein Tonobjekt habe ich zerschlagen, eines
gekauft.
Henriettes Kunstaktion gefiel mir. |